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Projektunterricht: Entnazifizierung – gelungen?

Die Spuren der NS-Diktatur sind auch heute noch zahlreich. Doch nicht alle Spuren sind gleichermaßen offensichtlich und von gleicher Qualität. Den weniger offensichtlichen Spuren nachzuspüren, war daher die Absicht eines kleinen fächerübergreifenden Projektunterrichts. Dieser fand im Rahmen der Fächer Geschichte (Hr. Battistella) und kath. Religion (Hr. Schreiner) in den letzten beiden Wochen vor Beginn des Sozialpraktikums 2024 statt und ermöglichte Schülern der damaligen Klassen 10a und 10d die interessengeleitete Auseinandersetzung mit verschiedenen Gesichtspunkten der Entnazifizierung.

Geleitet von der Frage, inwiefern Entnazifizierung und NS-Aufarbeitung gelungen sind, beschäftigten sich die Schüler selbstständig mit verschiedenen Themen, die von lokalen Sportvereinen über den Frankfurter Flughafen bis hin zu den Stolpersteinen und Fluchtrouten für Nazi-Größen nach Südamerika reichten. Dazu recherchierten sie eigenständig, konsultierten Fachliteratur und bewerteten Verhalten im Nationalsozialismus und Umgang mit NS-Vergangenheit. Ihre Ergebnisse überführten die Schüler schließlich in eine zeitgemäße Form, indem jede Gruppe ein kurzes TikTok-Video erstellte. Innerhalb weniger Unterrichtsstunden entstanden so insgesamt acht Clips auf einem optisch wie inhaltlich sehr hohen Niveau, die zum Abschluss der Projektphase präsentiert und diskutiert wurden.  

Screenshot aus dem Schülervideo zum Thema Sport und Nationalsozialismus 

Den Abschluss des Projekts bildete eine Podiumsdiskussion zur Ausgangsfrage, in der die Komplexität des Themas noch einmal in Gänze zutage trat und reflektiert wurde. 

Wir als die verantwortlichen Lehrer wollen auf diesem Weg noch einmal auf die Leistung der Schüler aufmerksam machen und danken allen Beteiligten für ein rundum gelungenes Projekt, das vielleicht gerade jetzt von besonderer Relevanz ist.

Florian Battistella & David Schreiner

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