Lernen und Lehren in einer digitalen Welt – Medienkonzept am Willigis
Das Konzept zur Vermittlung von Medienbildung nimmt die drei Gruppierungen in der Schule in den Blick: Schüler, Eltern und Lehrer.
1. Schüler: Medienbildung in Klasse 6, 7 und 9
In den Klassen 6, 7 und 9 wird im 2. Halbjahr ein einstündiges Fach „Medienbildung“ unterrichtet. Den Schülern sollen verschiedene Kompetenzen näher gebracht werden, die sie befähigen, in einer zunehmend digitalisierten Welt mündig zu agieren. Behandelt werden Themen aus den folgenden Bereichen:
Ethik / Gesellschaft
- Verhalten im Internet – Welche Gefahren gibt es? Welche Spuren hinterlasse ich?
- soziale Netzwerke – mein digitales Image!
- digitale vs. reale Kommunikation – Vorteil eines persönlichen Gespräches
- Suchtgefahr bei digitalen Medien
- Cybermobbing
Produktion medialer Inhalte
- Umgang mit Office Programmen, Schwerpunkt Klasse 9: Vorbereitung auf wissenschaftliches Arbeiten
- Bild- und Videobearbeitung
- Kriterien für eine gelungene Präsentation / Video
- Quellenangaben / Copyright
Technik
- Umgang mit Accounts / Accountdaten
- Email und Nutzung von Zusatzfunktionen (Signatur, Kalender, Adressbuch, Filter)
- Suchmaschinen
- Umgang mit Betriebssystemen / Virenschutzprogrammen / Firewalls
- Datensicherung / Cloud.
Erlernten Kompetenzen fließen vielfältig in den täglichen Unterricht ein, z.B. Textverarbeitung, Powerpoint-Vortrag. Eine Übersicht unseres Medienbildungs-Curriculums finden sie hier.
2. Eltern – Unterstützung und Tipps für zu Hause
Medienerziehung der Schüler kann nur gelingen, wenn Eltern und Schule zusammenarbeiten. Durch verschiedene Informations-Elternabende wollen wir die Eltern motivieren, sich gemeinsam mit ihren Kindern mit der „digitalen Welt“ auseinanderzusetzen:
- 5/1: „Unsere Kinder sicher im Netz“. Dieser Elternabend ist gekoppelt an Workshops mit den Schülern an den Methodentagen in der Schulwanderwoche.
- 6/1: Vorstellung des Medienbildungs-Faches der 6. Klasse.
- 7/1: Vorstellung des Medienbildungs-Faches der 7. Klasse.
- 7/1: Nur Tablet-Klassen: Funktionsweise des iPads + Kontrolle der Schüler zu Hause
- 8: Suchtpotential von digitalen Medien und Cybermobbing.
Grundsätzliche Empfehlungen für die Eltern:
- Sowohl bei Android- als auch bei iOS-Geräten ist es möglich, die Aktivitäten der Kinder zu regulieren bzw. zu kontrollieren. Es ist ein Schülergerät und ein Elterngerät des gleichen Betriebssystems nötig sowie jeweils ein Kinderkonto (Google-Konto oder Apple-ID) und ein Erwachsenenkonto. Es sind folgende Aktivitäten möglich:
- Zugriff auf Einstellungen
- Jugendschutzfilter
- Abruf des Standortes des Schülers
- Einsehen von Nutzungszeiten einzelner Apps über verschiedene Zeiträume
- Tageslimits oder Nutzungszeiten definieren
- Sofortige Sperrung des Gerätes des Schülers aus der Ferne
- Genehmigungsfunktion bei Installation von Apps (Erwachsener bekommt Anfrage und muss der Installation zustimmen). Dies ist sowohl bei kostenlosen als auch kostenpflichtigen Apps möglich. Die Dokumentation der Funktionen sowie Verwendungshinweise finden Sie unter folgenden Links:
Für Android:
Infos/Einrichtung Kinderkonto: https://support.google.com/families/answer/7103338?hl=de
Family Link App und /Funktionalitäten: https://families.google.com/intl/de_ALL/familylink/
Für iOS:
Allgemeine Informationen: https://www.apple.com/de/family-sharing/
Kinder-Account einrichten: https://support.apple.com/de-de/HT201084
Einrichtung der Familienfreigabe: https://support.apple.com/de-de/HT201088 - Installation eines Jugendschutzprogramms auf Tablet („Familienfreigabe“) und Smartphone
- Absprechen klarer Regeln im Umgang mit digitalen Medien:
- Nachts dürfen keine Tablets und Smartphones im Zimmer sein!
- Installation neuer Apps nur nach Rücksprache mit Eltern. Das Tablet soll als Arbeitsgerät wahrgenommen werden und nicht als Spielgerät!
- Klare zeitliche Begrenzungen!
- Eltern behalten sich das Recht vor, Chats bzw. Internetverläufe einzusehen.
- Informationsempfehlung: www.klicksafe.de
3. Lehrer – Umsetzung im Unterricht
Jeder Lehrer stellt sich für seinen Unterricht folgende Fragen:
- Wie können digitale Medien didaktisch, methodisch gewinnbringend eingesetzt werden, um den Schülern Unterrichtsinhalte gut vermitteln zu können?
- Wie kann Medienbildung losgelöst vom fachlichen Mehrwert im jeweiligen Unterricht vermittelt werden?
Wichtig sind uns als Schule folgende Punkte:
- Nichtdigitale Fertigkeiten – das Arbeiten mit Stift, Papier, Büchern etc. – dürfen nicht durch digitale Medien aus dem Unterrichtsalltag verdrängt werden. Im Gegenteil:
Sie müssen weiterhin den Großteil der Arbeit im Unterricht ausmachen! Digitale Lehrmittel sollten bei ihrem Einsatz einen Mehrwert bieten. - Jeder Lehrer hat die Freiheit, seinen Unterricht didaktisch und methodisch so aufzubauen, wie er es für sinnvoll hält, und sich situativ für bzw. gegen digitale Medien zu entscheiden.
In Summe ergibt sich hier eine gute Mischung aus Standards, die durch den Medienbildungs-Unterricht (siehe oben) und das Methodencurriculum gesetzt werden, und dem durch den Lehrer individuell ausgestalteten Unterricht.
Infrastruktur des Willigis
Die technische Ausstattung des Willigis bietet in nahezu allen Räumen der Mittel- und Oberstufe WLan, Laptop mit einheitlicher Office365-Arbeitsplattform und Digitaler Tafel Smartboard oder Beamer sowie eine drahtlose Präsentationsmöglichkeit. Ab dem Jahre 2021 wird das bisherige Konzept der freiwilligen Tablet-Klassen durch ein flächendeckendes ersetzt. Dies bedeutet, dass jeder Schüler sein privates Gerät ständig im Unterricht zur Verfügung hat und es jederzeit eingesetzt werden kann. Natürlich ist der Einsatz nach der Mittelstufe dann auch in der Oberstufe möglich. So soll gewährleistet werden, dass alle Schüler gleichermaßen an der Medienbildung und dem Einsatz im Unterricht partizipieren. Von diesem Beschluss sind jedoch alle derzeitigen Schüler nicht betroffen, für sie gilt weiterhin das Wahlprinzip in Bezug auf die Teilnahme an einer Tablet-Klasse. Aufgrund der großen Nachfrage konnten wir dieses Schuljahr jedoch sogar drei Tablet-Klassen einrichten. Dies kann als Zeichen der Eltern gewertet werden, dass sie hinter unserem Konzept für die Zukunft stehen. Für alle NichtiPadklassen und die Orientierungsstufe steht ein iPad-Koffer als Leihmöglichkeit zur Verfügung, sodass auch diese Schüler digitale Hilfemittel bei Bedarf einsetzen können. Unsere PC-Räume sind alle auf dem aktuellsten Stand und im Jahre 2019 neu ausgestattet worden (Dank an Verein der Freunde!).
Martin Huber und Michael Kuntz