Jahresbericht des Schulelternbeirats der Realschule für das Jahr 2010
Im Jahr 2010 hat sich der SEB der Willigis-Realschule in vier Sitzungen mit folgenden Themen beschäftigt.
Thema 1 „Willigis 2012“
Im Rahmen der Einführung des achtjährigen Gymnasiums und der Ganztagsschule sind diverse Umbaumaßnahmen notwendig:
- Ab Frühjahr 2011 werden die Schüler/innen in der im Bau befindlichen Mensa essen.
- Vier Klassensäle in der 300-er Ebene werden zum Lernzentrum umgebaut.
- Die naturwissenschaftlichen Fachräume werden saniert und gemäß den modernen Unterrichtsmethoden neu gestaltet.
- Erneuerung des Brandschutzes.
- Dach- und Fassadensanierung.
Alle Baumaßnahmen sollen zwischen Juni 2011 und Dezember 2012 erfolgen. Um die kostenintensive Baumaßnahme in Höhe von 6 bis 7 Mio. EUR stemmen zu können, hat der Schulträger, das Bischöfliche Ordinariat Mainz, die Eltern um Unterstützung in Höhe von 500.000 EUR gebeten. Der “Verein der Freunde” hat es sich zum Ziel gesetzt, diesen Betrag zusammen mit den Eltern in den kommenden Jahren zur Verfügung zu stellen. Am 29.04.2010 fand eine Auftaktveranstaltung mit dem Ziel statt, das Anliegen in die Elternschaft zu bringen und um Unterstützung zu bitten.
Thema 2 Stand der zeitlich befristeten Auslagerung der Willigis-Realschule als Folge der Umbaumaßnahmen
Im Februar des Jahres teilte der Schulträger der Schulleitung der Realschule mit, dass die Willigis-Realschule ab den Sommerferien 2011 für die Zeit des Umbaus des Willigis-Schulgebäudes ausgelagert werden soll. Die Baumaßnahmen im naturwissenschaftlichen Trakt erfordern die Schließung mehrerer Klassenräume, so dass Ersatzraum gesucht werden muss. Der Schulträger hat sich daher für die zeitlich befristete Auslagerung der Realschule von Juni 2011 bis Dezember 2012 entschieden. Mögliche Standorte sind:
- Die ehemaligen Elisabeth-von-Thüringen-Schule in der Raimundistraße. Allerdings müssen aufwändige Umbaumaßnehmen vorgenommen werden, d.h. Klassensäle müssen vergrößert und feuerrechtlichen Bestimmungen muss Genüge geleistet werden, z.B. durch den Einbau von Feuertüren und den Einbau einer zusätzlichen Feuertreppe.
- Die Neutorschule in der Nähe des Bahnhofs “Römisches Mainz”, über deren mögliche Nutzung der Schulträger mit der Stadt Mainz verhandelt. Hier stehen beziehbare Klassenräume zur Verfügung.
- Während der Zeit der “befristeten Auslagerung” soll das bewährte Angebot eines Mittagessens und der Hausaufgabennachmittag für die Schülerinnen und Schüler der Realschule erhalten bleiben.
- Bei allen Unannehmlichkeiten, die mit der “befristeten Auslagerung” verbunden sind, begrüßt der SEB, dass die Realschule von den Beeinträchtigungen durch die Baumaßnahmen (Lärm, Schmutz, allgemeine Unruhe) weitgehend verschont bleibt.
Thema 3 Auswirkungen der Rhythmisierung auf den Stundenplan
Durch die Umstrukturierung des Willigis-Gymnasiums zu einem 8-jährigen Gymnasium mussten zum Schuljahr 2010/11 die Unterrichtszeiten für den Schulverbund geändert worden. Der Wegfall der Fünfminutenpausen zwischen der 1. und 2. bzw. der 5. und 6. Stunde bringt mehr Unruhe in den Schulmorgen. Der Schulelternbeirat wünscht sich für das kommende Schuljahr, dass gerade für diese Stunden Doppelstunden eingeführt werden, um einerseits den Unterrichtsausfall zu verkürzen und andererseits ein ruhigeres Arbeiten zu ermöglichen.
Die Schulleitung befürwortet Doppelstunden da, wo es pädagogisch sinnvoll und organisatorisch möglich ist. Doppelstunden sind für die Hauptfächer sicherlich begrüßenswert, für zweistündige Fächer aber nicht immer sinnvoll. Auch sind die Vorstellungen der Lehrerinnen und Lehrer zu berücksichtigen. Eine organisatorische Herausforderung für die Stundenplanmacher ist die Tatsache, dass der Stundenplan für Willigis-Gymnasium und Willigis-Realschule gemeinsam erstellt wird, auch unter Berücksichtigung der Ganztagsklassen, des Belegens von Fachsälen, der Organisation von katholischen und evangelischen Unterrichtsgruppen sowie dem getrennt geschlechtlichem Sportunterricht.
Thema 4 Entgeltliche Schulbuchausleihe
Zum Schuljahr 2010/11 wurde von Seiten des Ministeriums die „entgeltliche und die unentgeltliche Schulbuchausleihe“ an rheinland-pfälzischen Schulen eingeführt. Bei diesem Verfahren leistet die Schule die nötigen Vorarbeiten, damit die Eltern sich mittels eines Codes über das Internet-Portal einwählen und entscheiden können, ob sie an der kostenpflichtigen Ausleihe des Bücherpaketes teilnehmen wollen. Einzelne Bücher sowie Arbeitshefte, Atlanten, Bibeln und Lektüren können nicht ausgeliehen werden, sondern müssen weiterhin gekauft werden. Schülerinnen und Schüler, die die Bücher bisher über Lernmittelgutscheine erhalten haben, bekommen die Bücher auch weiterhin kostenlos.
Zu diesem recht aufwändigen Konzept gibt es noch viele ungeklärte Punkte, z.B. die Frage, wer die Bücher am Schuljahresende zurücknimmt, wer über den Zustand der Bücher entscheidet und wie zu verfahren ist, wenn Bücher im nächsten Schuljahr noch benötigt werden.
Ca. 10 % der Schülerinnen und Schüler der Willigis-Realschule beteiligten sich zum Schuljahr 2010/11 an der unentgeltlichen Schulbuchausleihe und ca. 32 % an der entgeltlichen Ausleihe. Insgesamt kann man sagen, dass die Schulbuchausleihe für die Schulleitung und das Sekretariat mit einem immensen Zeitaufwand verbunden ist.
Thema 5 Auswirkungen der vorgezogenen 2. Fremdsprache auf die Wahlpflichtfächer der Realschule
Das Ministerium hat zum Schuljahr 2009/10 die zweite Fremdsprache an den weiterführenden Schulen in die 6. Klasse vorgezogen. Diese strukturelle Veränderung hat auch Auswirkungen auf die Organisation der Wahlpflichtfächer in der Realschule.
Die Wahl der Wahlpflichtfächer der 7. Klassen zum Schuljahr 2010/11 hat gezeigt, dass Kinder, die in der 6. Klasse am Gymnasium Französisch gelernt haben, diese Sprache weiterführen oder Textverarbeitung/Naturwissenschaften (TV/NAWI) neu wählen. Schüler/innen, die ein Jahr Latein gelernt haben, wechseln in der Regel zu TV/NAWI, da an Realschulen kein Latein unterrichtet wird.
Thema 6 „Computerführerschein“ für die 8. Klassen
Seit diesem Schuljahr bietet die Willigis-Realschule erstmals eine Arbeitsgemeinschaft für interessierte Schülerinnen und Schüler an, den so genannten „Computerführerschein“ zu erlangen. Dies ist ein international anerkanntes Zertifikat über den Erwerb grundlegender Computerkenntnisse.
Die Ausbildung startet im 8. Schuljahr; die Schülerinnen und Schüler durchlaufen bis zur 10. Klasse mehrere Module, die jeweils mit einer externen Prüfung abschließen. Der Computerführerschein bietet eine gute Grundausbildung im informationstechnischen Bereich und schließt mit einem Zertifikat ab, das die Chancen bei Bewerbungen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt sicherlich verbessern wird.
Thema 7 Mitarbeit des Schulelternbeirats im Vorstand des Vereins der Freunde
Der SEB-Vorsitzende Herr Schirmer berichtet von Überlegungen im Vorstand des Vereins der Freunde, dass der SEB-Vorsitzende automatisch auch Mitglied im Vorstand des Vereins der Freunde sein soll. Dieser Vorschlag wurde jedoch wegen der hohen zeitlichen Belastung beider Ämter abgelehnt. Die aktive Mitarbeit und Präsenz eines „ständigen Vertreters der Realschule“ im Vorstand des Vereins der Freunde ist wünschenswert und zur Koordination beider Gremien sinnvoll.
Nach dem Ausscheiden von Herrn Schirmer zum Ende des Jahres 2010 haben SEB und Schulleitung in einem gemeinsamen Brief an alle Eltern der Realschule für eine Mitarbeit als gewähltes Mitglied im Vorstand des Vereins der Freunde geworben. In der Sitzung am 17.11.2010 wurde Frau Büngen, Mutter einer Schülerin der Klasse 7R2, in den Vorstand gewählt.
Thema 8 Erhöhung des Schwimmbeitrages
Seit der Schließung des Seminarbades findet der Schwimmunterricht im Taubertsbergbad statt. Da die Stadt Mainz ihre freiwillige finanzielle Bezuschussung des Schwimmunterrichts in diesem Jahr gekürzt hat, muss der Elternbeitrag für die Mittelstufenklassen von bisher 10 EUR auf 20 EUR erhöht werden.
Der SEB stimmte der Erhöhung zu, jedoch waren alle Mitglieder der Meinung, dass das Land bzw. die Stadt die öffentlichen sowie privaten Schulen gleichberechtigt unterstützen sollte. Schließlich erfüllen die kirchlichen Schulen Aufgaben, die sonst ein öffentlicher Schulträger übernehmen müsste.
Gleichzeitig begrüßt der SEB, dass die Willigis-Schulen den Schwimmunterricht im Taubertsbergbad durchführen. Dieses Bad wird privat betrieben und verlangt daher eine höhere Miete für die Schwimmzeiten; dafür entfällt jedoch die umständliche und zeitraubende Anfahrt zum städtischen Schwimmbad in Mainz-Mombach. Auch sprechen die ausgezeichneten hygienischen Verhältnisse für die Beibehaltung des neu gebauten Schwimmbades.
Thema 9 Berufswahl-Portfolio
Das Ministerium hat die Vorgabe gemacht, dass die Schulen ihren Schülerinnen und Schülern ein Berufswahl-Portfolio zur Verfügung stellen müssen, in dem alle Unterlagen zum Thema „Berufswahl“ nach Rubriken geordnet eingeheftet werden. Herr Prasuhn, der für den Aufgabenbereich „Berufswahl und Berufsfindung“ zuständig ist, hat aus mehreren Beispielen einen Muster-Ordner zusammengestellt, der es den Schülerinnen und Schülern künftig erleichtern soll, ihre in der Schule erarbeiteten Unterlagen und die extern erworbene Qualifikationen berufsbezogen und übersichtlich zu ordnen. Die Ausgabe des Ordners ist für die 9. Klassen vorgesehen.
Thema 10 Einführung eines Elternnetzwerkes
Die Schulelternbeiräte von Gymnasium und Realschule verfolgen die Idee, eine Internetseite einzurichten, in die Eltern ihre Fähigkeiten und Möglichkeiten zur Mithilfe in der Schule einstellen können. Dieses Netzwerk bietet die Möglichkeit, im Bedarfsfall schnell auf geeignete Helfer zugreifen zu können. Die Eltern werden durch einen Elternbrief über das Projekt informiert und zur Mitarbeit angefragt.
Mainz, im Januar 2011
Schulelternbeirat der Bischöflichen Willigis-Realschule