Info-Abend für die 9. Klassen der Realschule zum Thema Berufsorientierung

Bericht vom Informationsabend für die Klassen 9 der Realschule zum Thema Berufsorientierung am 12.11.12 in der Bischöflichen Willigis-Realschule 

Herr Prasuhn begrüßte die anwesenden Referenten, Eltern und Schüler und gab einen kurzen Überblick über den Ablauf des Abends. Als ersten Gast begrüßte er Frau Render von der Bundesagentur für Arbeit. Frau Render betreut alle Schüler und Schülerinnen der Willigis- Realschule bis zum Ende der 10. Klasse. Sie ist Ansprechpartnerin für Fragen zur Berufswahl und bietet Hilfen und Unterstützung für Schüler und Eltern. Frau Render informierte darüber, dass in den vergangenen Jahren ca. 80% der Willigis-Realschüler nach Abschluss der mittleren Reife eine weiterführende Schule besuchten, deshalb stellte sie die verschiedenen Möglichkeiten zum Erlangen des Abiturs oder der Fachhochschulreife vor. Das allgemeinbildende Gymnasium, das berufliche Gymnasium mit den Fachrichtungen Wirtschaft, Technik oder Gesundheit und Soziales führen nach drei Jahren zur allgemeinen Hochschulreife. Auf der höheren Berufsfachschule kann man den schulischen Teil der Fachhochschulreife in 2 Jahren erlangen und braucht danach noch ein 6-monatiges Praktikum, um die Fachhochschulreife zu erhalten. Neu ist die FOS, die sich an die Realschule plus anschließt. Hier besucht man in der Klasse 11 zwei Tage die Schule und arbeitet drei Tage in der Woche in einem Betrieb. In der Klasse 12 hat man Vollzeitunterricht und erlangt dann die Fachhochschulreife. Man kann auch eine Ausbildung machen und dazu parallel die Fachhochschulreife durch Abend- und Wochenendunterricht erlangen oder nach der Ausbildung diesen Abschluss anhängen. Wir, die Schüler der 9. Klassen, werden am 22.01.13 Frau Render im Berufsinformationszentrum besuchen und von ihr dort weitere Informationen und Tipps zum Thema Berufswahl erhalten.
Weitere Informationen unter: Mainz.251-U25@arbeitsagentur.de 

Als zweiten Referenten begrüßte Herr Prasuhn nun Herrn Zapf von der Industrie- und Handelskammer in Mainz. Dieser gab einen Überblick über die Berufsorientierung und die aktuelle Ausbildungssituation in Mainz. Er informierte darüber, dass bis zum Jahr 2060 die Bevölkerungszahl in Deutschland stark zurückgehen werde und dass es bis dahin deutlich weniger arbeitende, aber dafür mehr ältere Menschen geben werde. Die Zahl der unter 20-Jährigen bleibt konstant. Das bedeutet für junge Menschen: Viele Arbeitsplätze werden in der Zukunft frei, dafür werden diese aber anspruchsvoller. Für kleine und mittlere Betriebe wird es schwer werden Angestellte zu finden. Das heißt aber auch, dass schlecht qualifizierte Jugendliche oder Menschen ohne Ausbildung keine Arbeitsplätze mehr finden werden. Herr Zapf stellte dann die Aufgaben der IHK vor: Beratung der Unternehmen, Beratung der Auszubildenden über deren Rechte und Pflichten, Begleitung der Auszubildenden, Prüfungsvorbereitung und Überwachung der Inhalte der Ausbildung. Auf der Internetseite der IHK findet man eine Praktikumsbörse, die Praktikumsstellen anbietet. Auf der Lehrstellenbörse kann man eine Übersicht bekommen, welche Betriebe eine Ausbildung in dem Beruf anbieten, für den man sich interessiert. Der Ausbildungsatlas zeigt alle Betriebe in Rheinhessen an, die eine Ausbildung anbieten. Herr Zapf wies auf die BIM (Berufsinformationsmesse) hin. Diese Messe findet einmal im Jahr statt und dort stellen sich über 70 Unternehmen vor. Man kann sich das nächste Mal am 23. und 24. 08. 13 dort informieren. Die IHK vermittelt auch Bildungspartnerschaften zwischen Betrieben und Schulen und bietet Bewerbungstrainings an. Es gibt 9 Berufsfelder, in die alle Berufe, die es gibt, eingeordnet werden können. Hier kann man zum Beispiel, wenn man sich für den Bereich Soziales interessiert, Berufe finden, die man vielleicht noch gar nicht kennt und die sehr interessant sein können. Stark gesuchte Berufe gibt es momentan in der Gastronomie, im naturwissenschaftlichen Bereich, im gewerblich- technischen Bereich und als Berufskraftfahrer.
Näheres unter: www.rheinhessen.ihk24.de 

Im Anschluss daran stellten Herr Jobst und Frau Rieth Berufe in der Kirche vor. Die pastoralen Berufe sind: Priester, Pastoralreferent, Gemeindereferent und Diakon. Diese Berufe kann man nur mit Abitur erreichen. Jeder sollte aber diese Möglichkeiten kennen. Die Kirche ist der größte Arbeitgeber in Deutschland und bietet vielfältige Berufsfelder bei sozialen Beratungsdiensten, Altenhilfe, Freiwilliges Soziales Jahr, Krankenpflege, Kleiderkammern, Tafeln, Behindertenarbeit, Familienhilfe und vielem mehr. Die Kirche bietet nur sehr wenige Ausbildungsplätze, aber mit einem fertigen Berufsabschluss hat man viele Möglichkeiten dort. Herr Jobst machte auf das Freiwillige Soziale Jahr aufmerksam, das eine gute Gelegenheit ist, um sich erst einmal zu orientieren. In diesem Jahr lernt man viel über den Umgang mit Menschen und wird selbständiger.
Mehr Informationen unter: www.bja-fachstelle.de

Nun stellten Frau Ohl und Frau Thiele die Berufsmöglichkeiten bei den Stadtwerken Mainz und den Kraftwerken Mainz-Wiesbaden vor. Hier werden Industriekaufleute in 2,5 – 3 Jahren ausgebildet, die in der Verwaltung arbeiten. Außerdem kann man dort Anlagenmechaniker in 3,5 Jahren werden und ist dann für die  Überprüfung und Instandhaltung der Rohrleitungen zuständig. Der Elektroniker für Betriebstechnik und der Elektroniker für Automatisierungstechnik lernt 3,5 Jahre und ist später für das Überwachen und Überprüfen sämtlicher Stromanlagen verantwortlich. Bei den Stadtwerken wird man im Betrieb, in der Berufsschule und teilweise in der Lehrwerkstatt ausgebildet. Man erlangt dort Fachkompetenz, Methodenkompetenz, soziale Kompetenz und persönliche Kompetenz. Diese Kompetenzen beinhalten Arbeitsorganisation und Planung, Nutzen von Informationstechniken, kostenbewusstes Denken, Teamfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Kreativität und Eigeninitiative. Frau Thiele, eine Auszubildende, berichtete über die Einführungswoche im ersten Ausbildungsjahr, die viel Spaß gemacht hat und sehr lehrreich war. Außerdem lernten sich dort alle Auszubildenden kennen und bildeten ein Team. Die Stadtwerke bieten auch Praktikumsplätze an, dort kann man in einen Beruf hineinschnuppern. Bei Bewerbungen wird es sehr gerne gesehen, wenn man sogar ein oder mehrere Praktika gemacht hat.
Informationen unter: www.ausbildung@stadtwerke-mainz.de 

Als Nächstes stellten Frau Scheuermann und Frau Schick von der Universitätsmedizin die Berufe MTAR und MTAL vor. Die medizinisch-technische Assistentin für Radiologie bedient die Großgeräte der Medizin. Dieser Beruf erfordert Interesse an Medizin, Technik, Teamarbeit und dem Umgang mit Menschen. Es ist ein Beruf mit Zukunft und Arbeitsplatzgarantie. Man benötigt die mittlere Reife und muss bei Ausbildungsbeginn 17,5 Jahre alt sein. Die Ausbildung dauert 3 Jahre und findet auf der MTA-Schule der Uni Mainz statt. Es werden die Fächer Radiologische Diagnostik, Nuklearmedizin, Strahlentherapie und Dosimetrie unterrichtet. Man arbeitet später in Kliniken, Facharztpraxen oder kann selber unterrichten. Es gibt viele Aufstiegsmöglichkeiten. Die medizinisch-technische Assistentin für Labormedizin wird für die Arbeit im Labor ausgebildet, untersucht Blut, Gewebe, Haare und vieles mehr. Hier hat man keinen Umgang mit Patienten. Die Voraussetzungen für die Ausbildung sind die gleichen wie bei MTAR. Die Schulen sind schulgeldfrei, bieten 48 Schulplätze pro Jahr an und der praktische Unterricht findet in kleinen Gruppen statt. An jedem ersten Mittwoch im Monat kann man sich auf der MTA-Schule informieren und dort auch Schnupperkurse besuchen.
Weiteres unter: www.unimedizin-mainz.de/radiologie/mtar

Alle Referenten betonten, dass ein Freiwillliges Soziales Jahr sehr gut für die persönliche Entwicklung sei und bei Arbeitgebern sehr gut angesehen ist.

Am Ende bedankte sich Herr Prasuhn bei allen Referenten und erklärte den Eltern und Schülern, in welchen Räumen sie sich im Anschluss noch einmal genauer informieren können. Er verabschiedete alle und bedankte sich für das Interesse.

Die Besucher des Abends teilten sich in Kleingruppen bei den verschiedenen Referenten auf und informierten sich dort noch weiter.

Sophie Reichert und Lisa Panzer