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Mein ERASMUS+ Aufenthalt in Frankreich

Am 2. Mai machte ich mich mit sieben weiteren Schülern und zwei Lehrerinnen per Zug auf den Weg nach Nort-sur-Erdre. Während meine Mitschüler 10 Tage dort verbrachten, war mein Aufenthalt auf zwei Monate angelegt. In diesem Zeitraum haben sich meine Sprachkenntnisse in Französisch sehr deutlich entwickelt, außerdem konnte ich neue Freundschaften schließen, die Region erkunden und durfte einen komplett anderen Alltag mit neuer Familie und neuer Schule kennenlernen.

In den ersten zehn Tagen haben wir verschiedene Aktivitäten mit der Austauschgruppe unternommen. Am ersten Tag haben wir unsere Schule besichtigt und sind auch schon direkt in den Unterricht integriert worden. Am zweiten Tag sind wir dann nach Nantes gefahren, haben die Stadt kennengelernt, zudem haben wir dort das Mussé d’arts de Nantes besucht. Am dritten Tag haben wir eine Foto-Rallye durch Nort-sur-Erdre gemacht und konnten währenddessen den Ort noch tiefer erkunden. Am ersten Wochenende standen dann Aktivitäten mit der Familie auf dem Programm, wie zum Beispiel Laser-Tag oder Escape-Game. Nach dem Wochenende haben wir dann gemeinsam mit der Austauschgruppe eine Salz-Farm namens „Guérande“ besucht, wo wir die verschiedenen Techniken der Salzbauern begutachtet haben. Am letzten gemeinsamen Tag mit unserer Reisegruppe hatten wir noch einen klassischen Schultag. Dieser sollte für mich dann beispielhaft für die kommenden zwei Monate meines Aufenthalts sein.

Nach diesen zehn Tagen mit der Austauschgruppe begann für mich dort dann der normale Tagesablauf, der wie folgt aussah: Die Schule begann immer um 9:05 Uhr, ich musste morgens von Casson, dem Wohnort meiner Gasteltern, den Bus um 8:30 Uhr nehmen. Casson ist eine kleine Stadt mit 2.300 Einwohnern, etwa 8 km Kilometer von Nort-sur-Erdre entfernt. Nach Ankunft dort gegen 8:50 Uhr hatte ich noch 2 Minuten bis zur Schule zu laufen. In der Schule war der Schultag vergleichbar mit meinem in Deutschland, nur dass in Frankreich die Unterrichtszeit deutlich länger ist. Normalerweise hatte ich immer bis 17:00 Uhr Schule, an langen Tagen hatte ich sogar bis teilweise 18:00 Uhr Unterricht. Eine Unterrichtstunde entspricht hier einer Zeitstunde, also 60 Minuten. Außerdem hat man auf Tests oder Arbeiten keine Noten bekommen sondern, wie bei uns in der Oberstufe, Punkte, hier allerdings von 1-20. Zudem gab es auch andere Fächer wie SVT und SNT. SNT kann man in Deutschland mit Informatik vergleichen und SVT ist ein Fach, bei dem man experimentiert und biologische Versuche macht. In der Schule habe ich zu Mittag gegessen und in meiner Mittagspause meistens mit meinen Mitschülern Basketball gespielt. Dadurch konnte ich mich relativ schnell integrieren und mit meinen Mitschülern anfreunden. Abends habe ich den Bus um 18:20 Uhr genommen, um 20 Minuten später nach Hause zurückzukehren.

Mit meiner Gastfamilie habe ich mich sehr gut verstanden und wir haben immer sehr viel gemeinsam unternommen. Am Wochenende haben wir uns entweder mit Freunden verabredet, verschiedene Freizeitaktivitäten unternommen oder sind an den Strand gefahren. Abschließend kann ich aus meiner Sicht sagen, dass dieser Austausch ein voller Erfolg war, da ich neue Kontakte knüpfen, tolle Erfahrungen sammeln konnte und meine sprachlichen Kenntnisse in Französisch sich schnell spürbar verbessert haben, auch weil meine Gastfamilie nicht Deutsch sprach. Es hat einfach sehr viel Spaß gemacht, die Sprache anzuwenden. Ich bin daher sehr froh und dankbar, dass ich diese Sprachreise machen durfte und die Möglichkeit hatte, unsere Schule dort zu vertreten. Ich denke, es ist mir gelungen, unsere Lebensart und unsere Kultur dort auf sympathische Art erfolgreich zu vermitteln.

Henri Franz

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