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Leben in der Utopie – über das reale Leben in der DDR

Foto-Vortrag mit Siegfried Wittenburg

Am 29.10.2019 war der Fotograf, Zeitzeuge und Autor Siegfried Wittenburg zu Gast am Willigis, um den Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 11 über sein Leben in der DDR und sein Erleben der Endzeit der DDR zu berichten. Für die Jugendlichen stellte dies eine Reise in eine ihnen überwiegend fremde, unbekannte Welt dar, zu der sie nur wenig Bezug haben. Siegfried Wittenburg schaffte es, durch sehr persönliche Einblicke in sein früheres Erwerbsleben auf einer Werft in Mecklenburg-Vorpommern und sein späteres Leben als (kritischer) Fotograf den Jugendlichen das alltägliche Leben in der DDR zu illustrieren – von der Erziehung zum Kollektiv über die Pionierarbeit bis zu den Massenprotesten 1989 und dem Fall der Mauer, was viele der Jugendlichen sichtlich bewegte. Dazu gehörte auch ein kritischer Blick auf das System der Stasi, als der Referent von der Einsichtnahme in seine Stasi-Akte berichtete, bei der er feststellen musste, dass er selbst durch enge Bekannte bespitzelt wurde, die eigens auf ihn angesetzt worden waren, was ihm die Unfreiheit dieses Systems noch nachträglich vor Augen führte. Durch seine Fotografien und persönlichen Anekdoten dazu verdeutlichte er seinem Publikum somit, wie viel ihm die Freiheit bedeutet, die er heute leben kann und – mit einem Schwenk zu den Landtagswahlen in Thüringen und der Auseinandersetzung mit der AFD als neue Kraft in unserem Parteiensystem – wie wichtig ihm der Erhalt dieser Freiheit ist. Wir danken Herrn Wittenburg für seinen interessanten und engagierten Vortrag, gleichzeitig gilt der Dank auch der Landeszentrale für politische Bildung, die uns den Referenten vermittelt und somit diesen Vortrag ermöglicht hat.

Nina Buchner-Asfaw

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