Interview mit Johann Blechert, Klasse 6e Sieger im Stadtentscheid des Vorlesewettbewerbs

Wir sagen als Schulgemeinschaft herzlichen Glückwunsch zum Sieg von Johann Blechert aus der Klasse 6e im Vorlesewettbewerb der Stadt Mainz. Nach der Entscheidung in der Schule vertrat Johann das Willigis-Gymnasium als Schulsieger beim Stadtentscheid und hat sich damit für den Kreisentscheid qualifiziert.
Frau Keck:
Johann, wie hast du dich auf den Stadtentscheid vorbereitet, der in diesem Jahr nicht in der gewohnten Weise stattfinden konnte?
Johann:
Am Erinnerungstag zur Befreiung des KZ Auschwitz am 26. Januar habe ich einen Artikel in der Zeitung gelesen und mir dann überlegt, ob ich nicht ein Buch über den Holocaust vorstellen könnte und mich deshalb für John Boyne „Der Junge im gestreiften Pyjama“ entschieden. Vor allem weil die Hauptpersonen ja Kinder sind.
Frau Keck:
Das ist ein sehr berührendes Buch, für das du dich entschieden hast. Was liest du außer historischen Stoffen sonst gerne?
Johann:
Natürlich mag ich auch historische Bücher gerne, aber ich lese auch sehr gerne Fantasy-Romane, z.B. „Harry Potter“ aus dem ich beim Schulwettbewerb vorgelesen habe oder „Land of stories“, bei dem Kinder in eine Märchenwelt fallen.
Frau Keck:
Was bedeutet Lesen für dich?
Johann:
Lesen ist für mich vom Stress wegzukommen, zu entspannen und alles einfach einmal vergessen. Wenn ich mal traurig bin oder sauer, kann ich für mich alleine sein, in eine andere Welt gehen und einfach den Stress oder Ärger vergessen.
Frau Keck:
Durch Corona lief der Stadtentscheid, die ganze Vorbereitung anders. Wer hat dich in dieser Zeit unterstützt?
Johann:
Meine Eltern und meine Schwester.
Frau Keck:
Und wie hast du dich vorbereitet, z. B. bei der Textstellenwahl?
Johann:
Ich habe mir erst einmal Notizen gemacht, was ich zu dem Buch sagen will. Habe es dann aber relativ frei gemacht. Ich habe aus dem Kapitel gelesen, als sich Schmuel und Bruno zum ersten Mal begegnen. Bruno weiß ja gar nicht, wo er sich genau befindet, dass er mit der Familie nach Polen, Auschwitz umgezogen ist.
Frau Keck:
Kannst du ein bisschen etwas zu dem Buch „Der Junge im gestreiften Pyjama“ sagen?
Johann:
In dem Buch geht es um Bruno, dessen Vater Kommandant im Konzentrationslager Auschwitz ist. Er zieht deshalb mit seiner Familie in die Nähe des Lagers. Bruno findet es dort ziemlich blöd und fängt an auf Forscherreise zu gehen, wie er es nennt. Er geht am Zaun von „Auswisch“, so nennt er es, entlang und lernt dort ein Kind aus dem KZ, Schmuel, kennen und freundet sich mit ihm an.
Frau Keck:
Wie ist denn dein Beitrag nun organisatorisch abgelaufen, denn der Wettbewerb fand ja nicht wie sonst in der Buchhandlung „Nimmerland“ in Mainz-Gonsenheim statt?
Johann:
Ich habe meinen Lesebeitrag mit der Handykamera aufgenommen, das hat eigentlich ganz gut funktioniert. Manchmal ist die Kamera umgefallen, dann musste ich wieder von vorne anfangen oder meine Katze ist durch das Bild gelaufen. Aber eigentlich hat das ganz gut funktioniert.
Frau Keck:
Das glaube ich, denn die Jury hat deinen Videobeitrag für die Lebendigkeit des Lesens und des Vortrags gelobt. Nun geht es ja mit dem Kreisentscheid ab 3. Februar weiter. Was willst du dort vorstellen?
Johann:
Ich würde gerne „Wunder“ von Raquel J. Palacio vorstellen, da geht es um ein Kind mit einem Handicap, August hat ein deformiertes Gesicht und wird deshalb gemobbt. Das Buch erzählt davon, wie er etwas für die Gesellschaft leistet, Freunde findet und damit zeigt, dass jeder Mensch wichtig ist.
Frau Keck:
Wir wünschen dir viel Erfolg und ich denke, du kannst auf deine Lesefähigkeit vertrauen. Denn die Jury hat dich unter anderem für die Lebendigkeit deines Lesebeitrages gelobt und mit dieser Lebendigkeit hast du auch uns Lehrer im Schulentscheid begeistert und überzeugt. Viel Erfolg, Johann, wir drücken dir die Daumen.

Geschrieben am in