Erdkunde
Bedeutung der Erdkunde für den Bildungsauftrag der Schule
Die Erdkunde hat inhaltlich wie methodisch dualen Charakter: ihre Erkenntnisse schöpft sie zu gleichen Teilen aus der Analyse physisch-geographischer sowie wirtschafts- und sozialgeographischer Fragestellungen. Ferner ist die Erdkunde das Zentrierfach der Raumwissenschaften. Sie führt hin zu gesicherten räumlichen Vorstellungen von der Erde und betrachtet den Raum als Verfügungsraum und als Aktionsraum von Mensch und Gesellschaft. Sie fragt hierbei nach der Wechselwirkung zwischen Lebensraum und individuellem, gesellschaftlichem und politischem Handeln. Sie analysiert Strukturen und Prozesse in ihrer räumlichen Bedingtheit und führt zur Erkenntnis räumlich bedingter Probleme und Aufgaben. Hierbei finden regionale und weltweite Betrachtung, eigene Umwelt und fremde Erdräume gleichermaßen Beachtung. Durch das Kennenlernen, Verstehen und Vergleichen ferner Erdräume und fremder Lebensformen baut sie Urteile auf und Vorurteile ab. Mit ihren fachspezifischen Arbeitsmethoden, unter denen der Arbeit „vor Ort“ besondere Bedeutung zukommt, vermittelt sie wichtige Kulturtechniken. Die Wechselwirkungen von Mensch und Umwelt als Handlungsfeld für eine aktive Mitwirkung bei der Erhaltung der Umwelt sind dabei ein wichtiger Aspekt des Erdkundeunterrichts.
Seit den 70er Jahren hat sich der Unterricht eher auf wirtschafts- und sozialgeographische Inhalte orientiert. Physisch –geographische Inhalte wurden dagegen oft reduziert. Dieser Trend ist umso unverständlicher, als sich im gleichen Zeitraum das gesellschaftliche Bewusstsein für die Bedeutung von Geowissenschaftlichen Themen wie Ökologie, Umweltschutz, Naturressourcen, Nachhaltigkeit u.a. immer stärker entwickelte. Gerade diese Aspekte müssen in einem Geographieunterricht durch physisch-geographische Grundlagen unter Einbeziehung der Wirtschafts- und Sozialgeographie vermittelt werden. Daraus ergeben sich für die Zukunft verschiedene Forderungen für das Schulfach Erdkunde. Grundsätzlich muss der duale und damit syntheseorientierte Charakter des Schulfaches Erdkunde beachtet werden. Dies ist nur möglich mit einer Stärkung der Erdkunde als eigenständiges Schulfach, da nur so die Möglichkeit besteht, zum Beispiel im Rahmen umweltrelevanter Themen dafür erforderliche geographische Inhalte den Schülern zu vermitteln. Ohne diese Prämisse sind Themen der ökologisch sinnvollen Nutzung und der nachhaltigen Entwicklung in lokalen, regionalen und globalen Dimensionen in der notwendigen Gründlichkeit nicht zu unterrichten.
Thomas Lehmann
Fachschaftsleiter Erdkunde
Erdkunde am Willigis
An unserer Schule stehen uns zwei Fachräume für den Erdkundeunterricht zur Verfügung. Zwei Internet-Computer sowie ein PC mit Beamer und WLAN-Anschluss ans Intra- und Internet sind installiert. Beide Räume haben außerdem einen Videorekorder sowie die Möglichkeit Dias zu zeigen und Wandkarten einzusetzen. Im Moment setzen wir in der Orientierungs- und in der Mittelstufe die Lehrwerke von Westermann (Diercke Erdkunde 1-3), sowie den Diercke Weltatlas ein. In den Oberstufenleistungskursen wird neben dem Atlas meist das Buch Fundamente des Klett-Verlags benutzt.