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Outdoorerlebniswochenende 2015

Eine mit Rucksäcken, Zelten, einem rußschwarzem Kessel und vielem mehr schwer beladene, siebenköpfige Gruppe stapft erschöpft durch das Nebelgrau des Pfälzerwaldes. Ihr Ziel: die PKWs der Eltern, die sie wieder ins warme Bett bringen. Hinter ihnen: Der schmale Grat der Kalmit, die noch am Vorabend, voller Vorfreude auf das anstehende Abenteuer, erstürmt wurde. Die Gruppe ist tief in seinen Gedanken versunken und lässt das Wochenende revue passieren…

…Endlich waren wir oben angekommen und konnten unser Gepäck ablegen. Das Dämmerlicht der niedergehenden Sonne flutete die unendlich weiten Wälder des Pfälzer Waldes und taucht das tiefe Grün in eine orangenen Farbton. Die perfekte Kulisse für das erste gemeinsame Gruppenbild. Gerne hätten wir das Spektakel noch weiter bewundert, doch der erfahrene Waldläufer weiß , dass das
Errichten des Nachtlagers und das Sammeln von Feuerholz oberstes Gebot ist und so wurde das Zelt in die Höhe gezogen, Hängematten gespannt und die Schlafsäcke ausgerollt. Outdoor-WE_2015_1Als auch das Brennholz zusammengetragen war und das Feuer den finsteren Wald mit seinen wärmenden Strahlen erhellte, konnte das Kochen endlich beginnen. Aber Halt! Wo ist das Gestell für den Kessel? Unwissend, wo es geblieben war, mussten wir, wie so oft in der Natur, improvisieren. Mit dem immer größeren werdenden Hunger als Motivation, ließ die Kreativität nicht lange auf sich warten und so baumelte unser Topf schon bald über dem Feuer. Das Abendessen war später als gewohnt, doch so ist das nun mal, wenn man nicht zuhause ist. Im Schein des Feuers unterhielt man sich leise, schnitzte seinen Löffel oder genoss einfach das Ambiente. Nacheinander begab sich jeder auf seine Schlafstätte, wo er ungestört vom städtischen Lärm in den Schlaf entglitt. Outdoor-WE_2015_2Als ich am nächsten Morgen aufwachte, loderte das Feuer schon wieder und vertrieb aus den noch müden Gliedern die letzte Kälte. An Pause war leider nicht zu denken, denn unsere Wasservorräte waren aufgebraucht, deshalb machte sich ein kleiner Trupp auf, neues Wasser zu beschaffen. Glücklicherweise war die nächste Quelle nicht allzu weit weg und mit Hilfe von Karte und Kompass war sie auch schnell gefunden. Unterwegs gab es allerlei zu staunen, riesige Pilze am Wegesrand, bizarre Felsformationen und demjenigen, der aufmerksam lauschte, wurde ein prächtiges Vogelkonzert gespielt. Wieder am Lagerplatz, haben wir die, während unserer Abwesenheit von dem anderen Teil der Gruppe zubereiteten, Brote gebacken. Nach getaner Arbeit waren sie ein wahrer Gaumenschmaus. Das Feuer war währenddessen sehr weit runter gebrannt und für den Fall, dass es ausgehen sollte, übten wir, mit Zündstahl und trockener Birkenrinde ein Neues zu entfachen. In der Theorie leicht, doch in der praktischen Umsetzung eine Herkules -Aufgabe und so gaben wir auf unser Feuer umso mehr acht. Da langsam andere Wanderer eintrudelten, bauten wir unsere Nachtstätte ab, verstauten das Gepäck in den Rucksäcken und verspeisten die letzten, über dem Feuer gebrannten, Pizzen. Gut gestärkt nahmen wir leider viel zu früh den Rückweg in Angriff …
Philipp Alexander Kreer

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